Erneut war der Gästeblock bei einem Auswärtsspiel von Rot-Weiss Essen ausverkauft und wieder einmal mussten die RWE-Fans die Heimreise enttäuscht antreten. Denn: Beim Tabellenviertletzten SV Meppen setzte es eine enttäuschende 0:2 (0:1)-Niederlage.
Es nahm nur eine Mannschaft den Abstiegskampf an: und das war der SV Meppen. Die Essener spielten in der ersten Halbzeit ohne Mut, Engagement und Leidenschaft.
Das war ein ernüchternder Auftritt. Zwar steigerten sich die Mannen von der Hafenstraße im zweiten Durchgang und spielten druckvoller, aber RWE war weiterhin offensiv harmlos und defensiv fehleranfällig.
Entsprechend sauer waren die mitgereisten Essener Fans. Bereits während des Spiels gab es lautstarke "Dabrowski-Raus", "Wir haben die Schnauze voll" und "Wir wollen euch kämpfen sehen"-Rufe. Der Unmut kam nach diesem über weite Strecken leblosen Auftritt nicht aus heiterem Himmel.
Als die Mannschaft nach dem Abpfiff zur Gästekurve schlich, folgte eine weitere Reaktion. Minutenlang wurde zur Mannschaft gesprochen, die sich den emotionalen Worten aus dem Block stellte. Beendet wurde die Rede mit einem lautstarken "Auf geht‘s Essen, kämpfen und siegen".
Sie haben uns klargemacht und gesagt, dass wir weiter kämpfen sollen. Das kann ich auch verstehen nach dieser Leistung.
José-Enrique Ríos Alonso.
Nach dem Schlusspfiff äußerte sich Abwehrspieler José-Enrique Ríos Alonso zu dem Dialog mit den Fans: "Sie haben auf jeden Fall das Recht, uns etwas zu sagen. Die Fans standen immer hinter uns und reisen mit zu jedem Spiel. Sie haben uns klargemacht und gesagt, dass wir weiter kämpfen sollen. Das kann ich auch verstehen nach dieser Leistung. Wir müssen einfach das zeigen, was uns schon stark gemacht hat. Das müssen wir in den nächsten Spielen hinbekommen."
Die nächste Chance dazu gibt es am kommenden Spieltag (14. Mai, 13 Uhr) gegen 1860 München. Damit die Stimmung nicht komplett kippt, muss eine andere Leistung und Körpersprache her. In Meppen hat man nicht gemerkt, dass der Klassenerhalt für Rot-Weiss Essen auf dem Spiel steht. Das sollte in dieser entscheidenden Saisonphase zum Denken anregen.